Alpaka Fußpflege – Der Zehenspalt
Besonders in der feuchten Jahreszeit lohnt es sich, zusätzliches Augenmerk auf die Füße seiner Alpakas zu richten. In diesem Post zeigen wir dir, worauf wir zusätzlich zur Klauenpflege im Herbst achten.
Herbstzeit ist Fußpflege Zeit
Neben kälteren Temperaturen bringt der Herbst auch feuchtes Wetter mit sich. Das ist grundsätzlich nicht schlimmes, aber es kann ab und an zu Problemen bei den Zehen von Alpakas führen.
Wir legen während der feuchten Jahreszeit ein zusätzliches Augenmerk auf die Zehen und zeigen euch in diesem Artikel worauf wir dabei speziell bei den unter 1-jährigen Tieren achten.
Wir kontrollieren den Zehenspalt von Fohlen
Im Zehenspalt kann sich speziell bei jungen Tieren in der feuchten Jahreszeit ein ungünstiges Mikroklima bilden. Dieses kann zur Einnistung von Keimen und in weiterer Folge Entzündungen führen.
Von weitem kaum sichtbar
Wir hatten vor zwei Jahren ein Fohlen, bei dem man von weitem überhaupt nichts auffälliges am Fuß ausmachen konnte. Bei der Klauenpflege kam dann die böse Überraschung.
Es hatte sich durch die Feuchte zwischen den Zehen die Haut massiv aufgeweicht und Keime konnten sich einnisten. Diese haben zu einer eitrigen Entzündung geführt die so weit ging, dass sich die Haut löste.
Die Folge waren offene, entzündete Stellen und übel riechender Eiter. Das musste klarerweise dringend behandelt werden!
Leider haben wir damals kein Foto davon gemacht. Das Foto oben zeigt einen gesunden Zehenspalt.
Die Behandlung wurde mit dem Tierarzt abgestimmt und wurde mehrere Tage wiederholt.
WICHTIG: ZIEHT EUREN TIERARZT ZU RATE
Wir haben die Behandlung mit unserem Tierarzt abgestimmt und das solltet auch ihr machen, wenn eure Tiere medizinische Probleme haben! Wir beschreiben euch hier lediglich wie wir in Abstimmung mit unserem Tierarzt behandelt haben.
Durch das Zuziehen des Tierarztes wurde zum Beispiel klar, dass es sich NICHT um Moderhinke handelte.
Früherkennung und Vorsorge zahlt sich aus
Dieses Jahr haben wir direkt beim ersten richtig feuchten Wetter angefangen die Zehen unserer Kleinen zu kontrollieren.
Das Ergebnis: Noch keine wunden Stellen zu entdecken.
Deshalb haben wir einfach vorsorglich begonnen den Zehenspalt zu pflegen.
Unsere Vorsorgemaßnahmen
Wir kontrollieren die Zehe und tupfen sie erst mal trocken, bevor wir mit Zink weiter behandeln.
Die Vorsorge wiederholen wir je nach Wetterlage unterschiedlich oft.
Kontrolle
Der Zehenspalt dieses Tieres sieht gut aus. An den Innenseiten nicht aufgerieben, kein Eiter, kein übler Geruch.
Trockentupfen
Vor der weiteren Behandlung trocknen wir den Zehenspalt mit einem Papiertuch. Da wir hier nur Vorsorge machen, wurde nicht mit Wasserstoffperoxyd gespült!
Auftragen
Wir haben Zinkcreme relativ großzügig auf den trockenen Zehenspalt aufgetragen
Eincremen
Die aufgetragene Creme haben wir dann noch gut im Zehenspalt verteilt.
Diese Materialien verwenden wir
Hier die Creme und die Tücher, die wir für die Behandlung nutzen.
(Disclaimer: es handelt sich um affilate Links, ein Kauf über die Links unterstützt uns ohne dass für euch Mehrkosten anfallen)Man könnte die Alpakas doch einfach auch im Stall lassen, oder?
Klar könnt ihr euch auch dazu entscheiden, die Alpakas bei feuchtem Wetter einfach im Stall zu lassen, wo der Boden trocken ist. Aber das würde bedeuten, dass ihr die Tiere ab Herbst fast permanent im Stall halten müsstet, da speziell am Morgen und am Abend immer Tau auf der Weide ist, was für nasse Füße sorgt.
Wir haben uns jedenfalls dazu entschieden lieber Vorsorgemaßnahmen zu treffe und unseren Tieren so lange wie möglich den Zugang zur Weide zu ermöglichen. Nur bei starkem Regen oder direkt nach der Vorsorge sperren wir die Tiere in den Stall, damit das Zink nicht gleich abgewaschen wird.
Und was ist mit älteren Alpakas?
Wir konnten eine solche Entzündung des Zehenspaltes in unserer Herde noch nie bei einem Alpaka mit einem Alter über 1 Jahr beobachten. Wir vermuten, dass der Zehenspalt sich bei größeren Tieren beim Laufen und Stehen einfach weiter öffnet als bei den Jungtieren und deshalb die Innenseiten der Zehen nicht aufscheuern.
Eine kurze Kontrolle schadet aber trotzdem auch bei älteren Tieren nicht. Dazu bietet sich ein kurzer Blick bei der regelmäßigen Klauenpflege an, weil man die Tiere ohnehin schon “in der Hand hat”.
Unser Fazit
Als Züchter liegt uns das Wohl unserer Tiere sehr am Herzen. Deshalb sind Maßnahmen wie die vorsorgende Pflege der Zehen für uns ein MUSS. Damit können wir Entzündungen vorbeugen, die dem Alpaka massive Schmerzen verursachen würden und zu Folgeerkrankungen führen könnten.
Habt ihr auch schon mal eine Behandlung an den Zehen eurer Alpakas vorgenommen? Wenn ja, welche und wie habt ihr behandelt?
Schreibt uns in den Kommentaren dazu! Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion, von der alle Züchter, die diesen Beitrag lesen weiter profitieren können.
Verpasse keinen Blogbeitrag mit unserem Züchter Newsletter
Melde dich jetzt für unseren Züchter Newsletter an und verpass keine Info zu Kursen, Verkaufstieren und der Zucht!